German Open Championships
Große Solidarität
  • 13.08.2022
  • Gabriele Michel-Schuck

GOC-Verantwortliche ziehen Bilanz

Es herrschen unbenommen schwierige Zeiten für Ausrichter von Großveranstaltungen. Der Ukrainekrieg und damit verbunden die Sanktionen für Russland und Weißrussland sowie die Quarantäneauflagen für die Chinesen und nicht zuletzt der Brexit erschweren die Organisation eines internationalen Events enorm.

Auf der Pressekonferenz am letzten Tag der German Open waren sich jedoch alle Verantwortlichen einig, trotz aller Widrigkeiten an den German Open Championships festzuhalten.

Mit den Worten „Endlich ist hier wieder etwas los“ eröffnete Petra Dres, Pressesprecherin der German Open, die traditionelle Pressekonferenz am letzten Tag der Veranstaltung. Harry Körner (Managing Director der GOC GmbH), Wilfried Scheible (Geschäftsführer der GOC GmbH), Dr. Tim Rausche (DTV Präsident) und Katrin Kerber (Präsidentin des Deutschen Rock’n’Roll- und Boogie-Woogie-Verbandes, den Pressevertreterinnen und -vertretern aus nah und fern Rede und Antwort.

Harry Körner informierte über Startzahlen und Startfelder. Im Vergleich zu 2019 standen 700 Meldungen weniger auf den Startlisten. Einen großen Einbruch gab es bei den Ausstellern. Brexit und Ukrainekrieg zeigten auch hier ihre Auswirkungen. Doch es gibt auch Zahlen, die Mut für das nächste Jahr machen. Am Freitag gab es noch genau 40 freie Plätze im Beethovensaal und am letzten Tag sind gerade noch acht Sitzplätze zu haben. Daher zog der Veranstaltungschef eine positive Bilanz: „Wen ich gefragt habe, ob Paare, Funktionäre oder Gäste ­- alle sind froh, dass die GOC endlich wieder stattfindet und die Paare hier wieder tanzen dürfen.“

Für GOC-Geschäftsführer Wilfried Scheible liegt das Hauptaugenmerk auf der finanziellen Absicherung der Veranstaltung. „Wir müssen sehen, wie es hinkommt“, äußerte er sich zurückhaltend zu diesem Punkt. Er habe bereits Gespräche mit der Stadt, den Sponsoren und auch dem Deutschen Tanzsportverband geführt, die ihm alle schon jetzt Unterstützung zusagten. Er habe bereits  dieZusage der Stadt Stuttgart auf weitere Zuschüsse für die Jahre 2023 und 2024 erhalten. Große Solidarität habe er auch aus den verschiedenen Sportvereinen erfahren. Ein Helferaufruf an umliegende Vereine ergab 165 „Ersthelfer“, also ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die zum ersten Mal mit ihrem Einsatz für einen reibungslosen Veranstaltungsablauf sorgten und sich problemlos in die bestehenden Teams einfügten. Schon jetzt ist sicher, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.

DTV-Präsident Dr. Tim Rausche berichtete stolz von den Erfolgen der deutschen Paare in den letzten Tagen. „Am vorletzten Tag liegt Deutschland im Medaillenranking auf dem dritten Platz und wir haben heute noch 13 Turniere vor uns. Die Aussichten auf weitere Medaillen stehen nicht schlecht“, freute er sich über Erfolge der Paare von Tanzsport Deutschland. „Die GOC ist das beste Turnier der Welt und die Beteiligung könnte hochkarätiger gar nicht sein.“ Mit dieser Aussage hob er noch einmal die Gänsehautstimmung vom Freitagabend hervor. „Die Paare genossen die Atmosphäre im Beethovensaal zu später Stunde sichtlich und bedankten sich mit großartigem Tanzen und Zugaben bei diesem sportaffinen Publikum.“

Auch Katrin Kerber schwärmte von dem GOC-Flair für ihre Sportlerinnen und Sportler. „Die GOC ist für uns in jedem Jahr etwas ganz Besonderes. Viele Weltmeister sind in diesem Jahr hier in Stuttgart bei den Boogie-Woogie-Weltmeisterschaften der Junioren-, Haupt- und Seniorenklasse als Coach dabei. Einfach, weil sie die Atmosphäre im Beethovensaal noch einmal erleben möchten.“ Auch sie zog aus sportlicher Sicht positive Bilanz. Bronze bei den Senioren und ein sechster Platz im WM-Finale der Junioren lauteten die Erfolgsmeldungen für den Deutschen Rock’n’Roll- und Boogie-Woogie-Verband.

Alles in allem haben alle GOC-Beteiligten in den vergangenen Monaten und während der Veranstaltung viel Solidarität erfahren. Viele Funktionärinnen und Funktionäre haben auf einen Großteil ihrer Spesen verzichtet, der DTV hat mit der Aussetzung der Turnieranmeldegebühren seinen Beitrag geleistet und auch der Weltverband kam der Veranstaltungs-GmbH, bestehend aus dem TSC Astoria Stuttgart, dem Tanzsportzentrum Stuttgart-Feuerbach, dem Landestanzsportverband Baden-Württemberg und dem Deutschen Tanzsportverband, in diesem Punkt entgegen.

Das Medieninteresse ist nach zwei Jahren Coronazwangspause ungebrochen. So gab es im Hegelsaal wie in der Alten Reithalle von Dienstag bis Samstag einen Livestream von Sport Deutschland.TV, der im Beethovensaal lediglich bis Donnerstagabend zu verfolgen war, da die Grand Slam-Turniere der Hoheit des Weltverbandes unterliegen. Am Samstag wird der SWR von 20:00 Uhr bis 22:45 Uhr streamen und am Sonntag von 15:15 Uhr bis 16:00 Uhr eine Zusammenfassung im SWR-Fernsehen senden.

„Wir können nur weiter machen und das Beste aus allem machen“, konstatierte der DTV-Präsident in Vorfreude auf die 35. German Open Championships, die vom 15. bis 19. August 2023 wieder an gewohnter Stelle stattfinden werden.

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