Weniger Paare, mehr Medaillen
„Aus Sicht von Tanzsport Deutschland kann man mit der GOC bisher sehr zufrieden sein“, zog DTV-Präsidentin Heidi Estler in der GOC-Abschlusskonferenz eine positive Bilanz. Mit bisher fünf Goldmedaillen und Platz zwei im Medaillenspiegel haben die DTV-Paare in den ersten vier Tagen der GOC deutlich mehr erreicht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Besonders erfreut zeigte sich die DTV-Präsidentin über die lobenden Worte der Sieger des Grand Slam-Turniers Latein am Abend zuvor. Armen Tsaturyan/Svetlana Gudyno hatten die GOC als das beste Turnier der Welt bezeichnet und erklärt, es sei eine Ehre, hier zu tanzen.
Die GOC sind aber nicht nur ein großes Turnier, sondern auch ein stark frequentierter Treffpunkt. Heidi Estler wusste von zahlreichen Sitzungen und Besprechungen, die in Stuttgart anberaumt wurden. So tagte auch das Präsidium des vor einem Jahr auf der GOC gegründeten Europäischen Tanzsportverbandes, dessen Vizepräsidentin Heidi Estler ist. Auch der Weltverband nutzt die GOC als Tagungsort: An einem vorgeschalteten Wertungsrichterkongress nahmen über 300 Wertungsrichter teil, am Kongress der Chairpersonen nach Abschluss der GOC werden noch rund 50 Funktionäre ihr Wissen über die Turnierabläufe auffrischen.
Mehr Medaillen für Deutschland, aber weniger Paare insgesamt: GOC-Managing Director Harry Körner bezifferte den Rückgang der Meldezahlen auf rund acht Prozent oder 200 Paare weniger als im Vorjahr, davon allein 120 russische Paare. Der Rückgang habe sich aber vor allem in der Breite, nicht in der Spitze ausgewirkt. Die Top-Paare waren in allen Altersgruppen am Start. Steigerungen gab es immerhin bei den Junioren I und II, also bei den Paaren, die die Zukunft des Tanzsports bilden. Insgesamt, so resümierte Harry Körner, hätten die verringerten Startzahlen dazu geführt, dass „wir alle deutlich entspannter leben“.
Davon konnte am Freitagabend allerdings keine Rede sein. Das über Stuttgart heruntergegangene Unwetter hatte auch das Kongresszentrum betroffen und vor allem das GOC-Büro, die Schaltzentrale der Veranstaltung, unter Wasser gesetzt. Am Samstagmorgen, so berichtete GOC-Geschäftsführer Wilfried Scheible, wurde das Büro provisorisch wieder mit Strom versorgt, die Computer hatten keinen Schaden genommen, aber Abschlüsse und weitere Zahlen konnten nicht mehr rechtzeitig zur Pressekonferenz ermittelt werden. Scheible rechnete damit, dass der finanzielle Abschluss sich im Rahmen des Vorjahres bewegen wird.
Voll des Lobes über die GOC war auch die Präsidentin des Deutschen Rock’n’Roll- und Boogie Woogie-Verbandes, Katrin Kerber. Immerhin seien unter den 4500 Paaren auch 90 aus dem Boogie Woogie-Bereich zu finden, die am Freitag und Samstag drei Weltmeisterschaften austragen. Mit der sportlichen Bilanz war Katrin Kerber auch zufrieden: Die Senioren hatten mit dem Vizeweltmeistertitel die Erwartungen erfüllt; bei den Junioren waren Paare am Start, die zum ersten Mal Erfahrungen auf einer Weltmeisterschaft sammelten. Auch im nächsten Jahr wird Boogie Woogie wieder auf der GOC vertreten sein, dann mit den Europameisterschaften.
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